Projektarchiv
Die Bio-Stiftung Schweiz verstand sich bis anhin als operative Stiftung, d.h. sie agierte vornehmlich im Rahmen eines eigenen Schwerpunktprogramms und wirkt bei der Projektentwicklung und ihrer Durchführung gestaltend mit. Der Stiftungszweck wurde vor allem durch das
IMO Institut für Marktökologie, das als eine Abteilung der Stiftung organisiert war, und verschiedene ausländische Gesellschaften der IMO-Gruppe, bei denen die Stiftung zumeist als Miteigentümerin fungierte, realisiert. Im Jahr 2014 hat sich die Stiftung aus dem operativen Geschäft der IMO-Gruppe zurückgezogen, um sich nach der damit einhergehenden Restrukturierung verstärkt auf den Stiftungszweck konzentrieren zu können.
Freies Denken und verantwortungsbewusstes Handeln sind Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung. Die Stiftung setzte daher einen
Akzent auf die Förderung von Bildung und Innovation:
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Es konnten zahlreiche
innovative Zertifizierungsstandards
insbesondere im Bio-Landbau, der nachhaltigen Fischzucht, der standortgerechten Wildsammlung und im Textilbereich (mit-) entwickelt werden. An der Einhaltung dieser Standards arbeiten heute zahlreiche Partner weltweit. Dabei sind neue Kriterien für eine nachhaltige Entwicklung definiert worden, die der Weiterentwicklung der einzelnen Sektoren dienen und deren Umsetzung nicht zuletzt auch eine Form der Bildung darstellt. Eine zentrale Rolle spielte IMO bzw. die Bio-Stiftung auch bei der Entwicklung und Umsetzung von Methoden zur Bio-Zertifizierung von Kleinbauern in Entwicklungsländern. Kleinbauernorganisationen in Lateinamerika, Asien und Afrika haben somit die Möglichkeit, nach internationalen Qualitätsstandards zu arbeiten und über eine Zertifizierung Zugang zu den internationalen Märkten zu erhalten.
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Speziell engagiert ist die Bio-Stiftung im Bereich der
Aus- und Weiterbildung: Wirtschaft und Gesellschaft brauchen junge Menschen, die bereit sind, sich für eine nachhaltige Entwicklung in verschiedensten Bereichen zu engagieren. Dazu benötigen sie sowohl fachliche als auch soziale und zunehmend interkulturelle Kompetenzen. Das fördert die Bio-Stiftung: Dutzenden Studienabsolventen (unterschiedlicher Nationalitäten) wurde über das IMO Institut eine berufliche Chance als Trainee in verschiedenen Branchen der nachhaltigen Entwicklung geebnet. Während der praxisbezogenen Ausbildung erhielten sie auch die Möglichkeit, in ländliche Gegenden von Entwicklungsländern zu reisen und deren Problematik sowie die interkulturelle Zusammenarbeit kennen zu lernen. Das ist im erweiterten Sinn kulturelle Bildung, ein aktiver Beitrag zum Bildungswesen in unserer Gesellschaft. Der Bildungsaspekt reicht noch weiter: IMO bzw. die Bio-Stiftung hat sich aktiv am Aufbau von lokalen Zertifizierungsstellen (insbesondere in Entwicklungsländern) beteiligt und investiert in die Aus-/Weiterbildung des regionalen Personals.
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Die Bio-Stiftung versteht sich auch als
Plattform, um den Horizont zu weiten und im gegenseitigen Gespräch Möglichkeiten und Ideen zu entwickeln und zu vertiefen. Sei es in Seminaren, die verschiedene Akteure einer Branche an einen Tisch bringen wollen, oder dem Einbringen von Fachkenntnissen bei der Entstehung neuer Organisationen oder bei der Beratung verschiedenster Einrichtungen. Der Mensch entwickelt sich nur am Mitmenschen. Projekte entstehen zumeist spontan durch das Zusammenwirken von Menschen, die sich gegenseitig anregen und sich gemeinsam für die Umsetzung ihrer Ideen und Visionen einsetzen. So sind auch im Umfeld der Bio-Stiftung und in Zusammenarbeit mit diversen Verbänden und Organisationen zahlreiche Projekte entstanden, die im Einzelnen heute oft nicht direkt mit dem Namen der Bio-Stiftung verbunden sind, deren Entstehung aber dennoch in diesem Rahmen zu sehen ist. Das Spektrum reicht vom praktischen Engagement in Krisengebieten (z.B. Afghanistan, Kaukasus) bis hin zu Konsumentenschutz und Verbraucher-Bildung sowie der
Kulturförderung
im weitesten Sinn. Mit dem
Buch Landbaukultur
stellt die Bio-Stiftung allen Interessierten ein verständliches Werk über die Prinzipien des ökologischen Landbaus zur Verfügung.