Draussen vor meinem Fenster beginnt ein neuer Tag: Der Himmel ist in zartesten Pastelltönen gefärbt, Schleierwolken bewegen sich in frei fliessenden Formen und Farben, die Berge sind frisch verschneit im Morgenrot, unter mir ein Nebelmeer. Es wird sachte, von Sekunde zu Sekunde heller – ein Augenblick unfassbar in seiner absoluten Harmonie. Gibt es etwas Schöneres, als einen Tag im Werden zu erfahren?
Gerade dies ist ein zentrales Element in meinem Zukunftstraum: Dass wir Menschen uns in unserer Präsenz und Tiefe öffnen lernen, hin zu der unbeschreiblichen Schönheit, Liebe und Wahrheit tief in allem Lebendigen drin.

Ich träume von einer Welt, in der wir Menschen als Spezies achtsam, bewusst, würdevoll und eigenverantwortlich unseren Platz einnehmen im grossen Ökosystem des Planeten Erde. Vernetzt über den Globus und bereichert durch Vielfalt – der unendlichen Vielfalt an Facetten in der Natur und in der individuellen und kulturellen Verschiedenartigkeit von Menschen aller Farben, Perspektiven, Lebenshaltungen, Breitengraden und Höhenstufen. In dieser Welt würdigen wir die Natur als Lebensgrundlage und Quelle allen Lebens. Wir nutzen unsere herausragende Bewusstseinskompetenz dazu, der Natur Sorge zu tragen, ihr achtsam zuzuhören, mit ihr eine respektvolle Beziehung aufzubauen und zu pflegen. So stellen wir uns in den Dienst der Schöpfung und schöpfen Wert durch unsere Wert-Schätzung.
Als Individuen sind wir bedacht zu wachsen und erblühen in unserem Bestreben, unsere ganz eigene ökologische Nische im planetaren Ökosystem zu finden, einzunehmen und in reichster Weise auszugestalten. Jeder an seinem einzigartigen Platz, angetrieben vom Wunsch, seinen individuellen Lebenssinn zu erfüllen. So tut jede das, was sie am liebsten und deshalb auch am besten tut, bringt ihre ganz eigenen Fähigkeiten und Qualitäten ein und trägt so bei zum grossen vernetzten Ganzen – diesem wundersamen Kaleidoskop an natürlichen Verbindungen und Wechselwirkungen.
Bereits als Kind werden wir dabei unterstützt, unsere freie Entwicklung da hinzubewegen, wo unsere Begabungen darauf warten, sich zu entfalten. Fantasie, innere Empfindungen und feinstoffliche Wahrnehmungen werden gefördert genauso wie rationale, analytische Fähigkeiten. So erwachsen wir als Frauen und Männer, bringen in ausgeglichener Weise unsere verschiedenartigen Qualitäten und Kompetenzen ein. Als Frauen werden wir geachtet und mit unseren weisen Stimmen angehört, als Männer müssen wir nicht mehr in den Krieg ziehen aus blinder Verzweiflung, weil wir die Liebe und Kraft in uns selber nähren gelernt haben und dadurch befähigt sind, sie der Welt zu verschenken und zugleich auch von ihr anzunehmen.
Vom Paradigma des grenzenlosen Wachstums haben wir uns verabschiedet. So orientieren wir unser Tun und Lassen an den grossen natürlichen Zyklen von Werden und Vergehen, regenerativ statt gewinnorientiert. Unsere Arbeit entspringt einem inneren Antrieb zur Erfüllung unseres Lebenssinns und ist deshalb tief integriert im Leben. Erfolg messen wir daran, ob wir unserem Purpose gerecht werden. Selbstbestimmt, dem Herzen hörend, mit uns selbst und unserer Intuition verbunden übernehmen wir Verantwortung, für unsere Gedanken, Handlungen und für unser Wirken, in innerer Verbindlichkeit unseren Werten gegenüber: Werten wie Freude, Fürsorge, Liebe, Wahrheit und Wahrhaftigkeit.